News + Termine: Forum Migration 12-17
Frankfurt: Modellprojekt für mehr Elternbeteiligung
von Einwandererfamilien
Die Stadt Frankfurt hat das Modellprojekt „Nur
mit Ihnen!“ für mehr Beteiligung von Eltern mit
Migrationshintergrund gestartet. 16 Schulen in
überwiegend von Einwanderung geprägten Stadtteilen
haben dazu Ideen entwickelt, Eltern stärker
zu beteiligen. „Die unterschiedlichen Projekte
eint der Gedanke, Barrieren abzubauen und Vertrauen
zu ermöglichen“, sagt Wolfgang Kreher
vom Schulamt. Das Spektrum reicht dabei von
innovativen Formen, Elternabende zu gestalten,
über Elterncafés und Elternfeste bis zu einer neuen
Begrüßungskultur. Im Eingangsbereich stehen
Willkommen-Schriftzüge auf Russisch, Arabisch
oder Farsi. Informationsbroschüren sind in die
Herkunftssprachen der Familien übersetzt.
Projektseite der Stadt Frankfurt: http://bit.ly/2ri5Br5
Bericht der GEW: http://bit.ly/2zg51ee
Berliner Polizei-Ausbildung: Keine „Unterwanderung“
durch arabische Clans
Der Sprecher der Berliner GdP, Benjamin Jendro,
hat Berichte zurückgewiesen, die Polizeiausbildung
in der Hauptstadt sei von arabischen Clans
„unterwandert“. Hinter entsprechenden Medienberichten
stünden aufgebauschte Einzelfälle
von Fehlverhalten. „Dass Auszubildende über die
Stränge schlagen und man sich deshalb von ihnen
trennen muss, betrifft nicht nur Auszubildende mit
Migrationshintergrund”, sagte Jendro. „Die Quote
der Azubis mit Migrationshintergrund liegt seit
Jahren bei etwa 35 Prozent. Was wir hören, ist,
dass sie im täglichen Dienst als große Bereicherung
empfunden werden.“
„taz“-Interview mit Benjamin Jedro: http://bit.ly/2jTMzp9
Studie: Flüchtlinge wollen schnell Arbeit
Die meisten der seit 2015 zugewanderten Flüchtlinge
wollen vor allem eines: schnell Arbeit und
neue Freunde finden. Sie nehmen die deutsche
Gesellschaft als ein Gemeinwesen wahr, das zwar
gut organisiert ist, aber auch sehr verschlossen.
Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Wie gelingt
Integration? Asylsuchende über ihre Lebenslagen
und Teilhabeperspektiven in Deutschland“, des
Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration
und Migration (SVR). „Es herrscht Ordnung
und es gibt Gesetze. Deutschland hat viele
Gesetze“, zitieren die Forscher eine 37-jährige
Afghanin. In Afghanistan habe sie wegen der angespannten
Sicherheitslage nie ruhig geschlafen,
„hier, wenn man nachts den Kopf auf das Kissen
legt, hat man ein ruhiges Gefühl“. Kaum ein Aspekt
trat in den Interviews mit den Flüchtlingen
so deutlich hervor wie der starke Wunsch, zu arbeiten,
um finanziell unabhängig zu werden. Viele
Befragte empfinden es als unangenehm, teilweise
als beschämend, von Sozialleistungen abhängig
zu sein. Viele sagen, sie wollten ihre Zeit und
Energie lieber in Arbeit stecken, als tatenlos „herumzusitzen“.
Neben finanzieller Selbstständigkeit
sehen sie Arbeit auch als Möglichkeit, soziale Kontakte
aufzubauen, die deutsche Sprache zu lernen
und der Gesellschaft etwas „zurückzugeben“.
Studie des SVR: http://bit.ly/2zwvPLz
Studie: Europäische Muslime sehen EU
positiver als andere Europäer
Muslime in Europa sehen laut einer Studie die
EU positiver als alle anderen Europäer_innen.
Die Muslime hätten im Durchschnitt ein höheres
Vertrauen in EU-Institutionen als etwa Christ_innen
und Konfessionslose, sagte der Politikwissenschaftler
Bernd Schlipphak von der Universität
Münster. Ein Grund dafür sei, dass Muslime mit
ihrer Lebenssituation in der EU zufriedener seien
als andere. Rund 95 Prozent der befragten Muslime
seien Migranten der ersten oder zweiten
Generation, die ihre neue Lebenssituation als besser
bewerteten als jene in ihrem Herkunftsland.
Muslime seien die einzigen von allen untersuchten
Gruppen aus 16 europäischen Ländern, die
ihr Vertrauen in das Europäische Parlament auf
einer Skala von eins bis zehn mit mehr als fünf
bewerteten. Die Forscher werteten für die Studie
Daten des European Social Survey (ESS) von 2002
bis 2014 aus.
Karlsruhe: Hausbesitzer scheitert mit Klage
gegen Flüchtlingsheim
Mitinhaber_innen eines Gebäudes können nach
einem Gerichtsurteil die Unterbringung von Asylbewerber_
innen nicht mit dem Argument verhindern,
ihre Immobilie sei kein Wohnraum. Eine
Flüchtlingsunterkunft diene nicht nur dem Wohnen,
urteilte am Freitag der Bundesgerichtshof
(BGH) in Karlsruhe. (AZ: V ZR 193/16). Im konkreten
Fall ging es um ein Gebäude im Landkreis
Starnberg. Ein Teil des Gebäudes steht leer, in
dem anderen Teil befindet sich eine Arztpraxis. In
der Teilungserklärung zwischen den Eigentümern
wurde festgelegt, dass die Räume des Gebäudes
nicht „Wohnzwecken“ dienen dürfen. Als ein
Eigentümer beabsichtigte, in seinem Teil des Gebäudes
eine Unterkunft für Flüchtlinge zu nutzen,
klagte der andere Teileigentümer auf Unterlassung.
Er wollte gerichtlich untersagen lassen, dass
dort eine Unterkunft für „Arbeiter, Asylbewerber,
Flüchtlinge oder sonstige in den Raum München
Zugezogene oder Gestrandete“ betrieben wird.
Mit der Teilungserklärung seien Wohnzwecke
in dem Gebäude nicht erlaubt. Das Amtsgericht
Starnberg und das Landgericht München I hatten
dem Kläger zunächst Recht gegeben.
BAMF lässt Sprache und Handys von
tausenden Asylsuchenden elektronisch
analysieren
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat seit September 1200 „nutzbare Sprach-analysen“ elektronisch erstellt, sagte der IT-Chef des BAMF, Manfred Richter, der Rheinischen Post. Seitdem sei das neue, selbst entwickelte System im Einsatz, das die wichtigsten arabischen Dialekte erkennt und Anhaltspunkte dafür liefert, ob die Angaben der Flüchtlinge stimmen. „Wir erhalten wertvolle Hinweise für unsere Entscheider“, so Richter. Auch das Auslesen von Handys und anderen Datenträgern läuft seit September bundesweit und hat nach BAMF-Angaben bereits zu 1700 Berichten geführt.
Termine
Mentor_innenausbildung für Grundbildung
und Alphabetisierung in der Arbeitswelt
Rheinland-Pfalz/Saarland und
Hessen-Thüringen
Teil I: 02. bis 03. März 2018
Teil II: 09. bis 10. März 2018
Veranstaltungsort:
Bildungszentrum der Arbeitskammer, Kirkel
Bayern/Baden-Württemberg
30. Januar bis 01. Februar 2018
Veranstaltungsort:
DGB Haus Stuttgart
19. bis 21. April 2018
Veranstaltungsort:
DGB Kreis Mittelbaden
Grundlagenseminar im Rahmen der
Ausbildung zur betrieblichen Fachkraft
Anerkennung
18. bis 23. März 2018
Veranstaltungsort:
DGB Tagungszentrum Hattingen
Infos und Anmeldung für alle Veranstaltungen: http://bit.ly/1Jv9okq